Schwierigkeiten des Erinnerns- 7.3.2008, 19.30h
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Vortrags- und Diskussionsabend mit Dr. Annette Schaefgen
Foto: Armin T. Wegner, 1915
Eröffnungsrede und Moderation: Sandy Zurikoglu Erdogan (Journalistin)
7.3.2008, 19.30h, im Allerweltshaus
Körnerstr. 77-79 Köln – Ehrenfeld
Die Entstehung eines aggressiven türkischen Nationalismus und der Genozid an den Armeniern, dem 1915 unter dem Schutz des Bündnisses mit dem Deutschen Reich im Ersten Weltkrieg hunderttausende Menschen zum Opfer fielen, dringen erst langsam in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Sechzehn nationale Gesetzgeber, unter ihnen die französische Nationalversammlung, die italienische Abgeordnetenkammer, das kanadische House of Commons, die russische Staatsduma, das amerikanische Repräsentantenhaus oder der Vatikan, haben in den letzten Jahren durch Entschließungen oder Gesetze diese Verbrechen als Völkermord (Genozid) anerkannt und verurteilt. Die ParlamentarierInnen in der Bundesrepublik hatten lange gebraucht, um sich dem zu stellen. Erst am 16. Juni 2005 gedachte der Bundestag anlässlich des 90. Jahrestages den Vertreibungen und Massakern an den Armeniern. Dabei kam es zu einem Beschluss, der die Massaker und Deportationen an der armenischen Bevölkerung des Osmanischen Reiches als Genozid im Sinne der Konvention über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes der Vereinten Nationen anerkannte.
Die Referentin Annette Schaefgen studierte Geschichte und Latein an der Technischen Universität Berlin. Am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin promovierte sie mit der Arbeit „Schwieriges Erinnern. Der Völkermord an den Armeniern“. Sie hat Aufsätze zur armenischen Minderheit in Deutschland und zur Rezeption des Völkermordes in der Bundesrepublik Deutschland, den USA und Israel verfasst. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Nach Tätigkeiten als wissenschaftliche Redakteurin und Übersetzerin ist sie derzeit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften tätig.